Sie wissen schon wie es ist: Man baut eine Website steckt viel Arbeit in die Struktur freut sich über den Launch.
Doch dann? Neue Inhalte kommen hinzu Themenbereiche erweitern sich und plötzlich ist die Website nicht mehr das klar strukturierte Ding das sie mal war.
Ein bisschen wie ein Kleiderschrank den man nach ein paar Jahren mal richtig ausmisten muss.
Der Frühjahrsputz für Ihre Website: Content-Inventur und Informationsarchitektur
Genau so ist es mit einer Website: Manchmal braucht sie einen ordentlichen Frühjahrsputz.
Und der beginnt mit einer genauen Inventur des vorhandenen Inhalts.
Denn nur wenn man weiß was man hat kann man es sinnvoll strukturieren.
Die Content-Inventur: Wo sind Ihre Inhalte versteckt?
Stell dir vor: Du willst wissen welche Schuhe du im Schrank hast.
Du könntest sie einzeln rausnehmen und aufzählen – aber das wäre ziemlich aufwendig.
Genau so ist es mit Website-Inhalten: Es gibt Werkzeuge die den “Schrank” für dich ausräumen und dir eine Übersicht geben.
Die Keyword Map: Ihr Wegweiser durch den Content-Dschungel
Idealerweise hat man eine Keyword Map.
Das ist eine Tabelle die alle Seiten der Website und ihre Themen listet.
Wie so eine Keyword Map aussehen kann zeige ich Ihnen später in diesem Artikel.
Aber was wenn man keine hat? Keine Panik es gibt Wege!
Crawler zum Einsatz: Automatisches Inventarisieren
Es gibt Software die Websites automatisch durchforsten und die wichtigsten Daten zusammenstellen.
Screaming Frog (für bis zu 500 Seiten kostenlos) und Beam Us Up (ebenfalls kostenlos) sind meine Favoriten.
Diese Tools zeigen Ihnen:
- Seitentitel: Der Titel der in den Suchergebnissen angezeigt wird.
- Adresse: Die Webadresse der Seite.
- Hauptüberschrift: Die wichtigste Überschrift auf der Seite.
Mit diesen Informationen können Sie schon sehr gut abschätzen worum es auf einer Seite geht.
Manche Tools wie beispielsweise Ryte Sitebulb Deepcrawl oder audisto gehen noch tiefer und bieten zusätzliche Informationen.
Die Daten lassen sich meist in Tabellen exportieren und bequem weiterverarbeiten.
Wenn die Crawler ratlos sind: Manuelle Recherche
Manchmal reicht die automatische Analyse nicht aus.
Dann müssen Sie selbst Hand anlegen: Lesen Sie den Text der Seite oder schauen Sie für welche Keywords die Seite bereits rankt.
Das zeigt Ihnen worum es auf der Seite wirklich geht.
Bonus-Tipp: WDF-IDF-Tools
Technisch versierte User können WDF-IDF-Tools verwenden um die wichtigsten Keywords einer Seite automatisch zu identifizieren.
Allerdings funktioniert das nur wenn der Text auch gut optimiert ist.
Sonst “raten” die Tools eher.
SEO-Tools: Mehr als nur Crawler
Crawler sind zwar prima für die Content-Inventur aber SEO-Tools zeigen Ihnen auch für welche Keywords Ihre Seiten bereits ranken.
Neben kostenpflichtigen Optionen wie Sistrix SEMrush oder Searchmetrics gibt es auch die kostenlose Google Search Console.
Google Search Console: Ihre Keyword-Analyse-Werkzeug
Im Performance-Bericht der Google Search Console sehen Sie welche Suchbegriffe zu Aufrufen Ihrer Seiten geführt haben.
Mit Tools wie Search Analytics for Sheets können Sie diese Daten direkt in Tabellenform mit Zuordnung von Keyword zu Seite exportieren.
Achtung! Nicht alle Seiten sind gleich beliebt.
Ein Nachteil dieser Methode: Oft haben nur ein paar Seiten einer Website nennenswerte Zugriffe.
Die anderen Seiten rangieren einfach nicht gut genug.
Hier müssen Sie sich fragen: Liegt es an der On-page-Optimierung also an der Relevanz der Inhalte für das Keyword? Sind die Inhalte vielleicht dupliziert oder haben Sie die Keyword-Recherche vergessen? Manchmal ist nur ein geschulter Blick auf die Website und die einzelnen Seiten notwendig um die Ursache zu finden.
Die Informationsarchitektur: Ordnung muss sein!
Nachdem Sie Ihre Inhalte inventarisiert haben müssen Sie sich fragen: Welche Themen sind besonders wichtig für Sie? Und spiegelt die Website-Struktur diese Wichtigkeit wider?
Wichtige Seiten gut erreichbar machen: Das ist das Ziel!
Ihre wichtigsten Seiten sollten:
- Gut verlinkt sein: Sowohl intern als auch extern also von anderen Websites aus.
- Klickeffiziente Ankertexte haben: Die Ankertexte (der Text der auf die Seite verlinkt) sollten den Inhalt der verlinkten Seite klar und verständlich zusammenfassen und den Nutzer zum Anklicken anregen.
- Auf kürzestem Weg erreichbar sein: Nutzer sollten Ihre wichtigsten Seiten mit möglichst wenigen Klicks finden.
Wie Sie Ihre Website-Struktur analysieren: Crawler im Einsatz
Um die Struktur zu analysieren können Sie wieder Crawler verwenden zum Beispiel Screaming Frog.
Das Tool zeigt Ihnen:
- Wie viele Links auf eine Seite verweisen: Je mehr Links desto wichtiger ist die Seite.
- Wie viele Klicks man auf kürzestem Weg benötigt um eine Seite zu erreichen: Ein niedriger Wert ist ein Zeichen für gute Erreichbarkeit.
- Ankertexte: Sehen Sie sich an wie die Seiten verlinkt sind. Nutzen Sie relevante Ankertexte die den Inhalt der verlinkten Seite gut widerspiegeln.
Tipps zur Optimierung Ihrer Informationsarchitektur
- Verlinken Sie Ihre wichtigsten Seiten von der Startseite aus: Die Startseite ist die wichtigste Verteilerseite und hat viel “Autorität”. Nutzen Sie diese “Autorität” um Ihre wichtigsten Seiten direkt zu verlinken.
- Integrieren Sie wichtige Seiten in die Navigation: Die Hauptnavigation und der Footer sind wichtige Elemente die auf vielen Seiten vorhanden sind. Integrieren Sie Ihre wichtigsten Seiten dort.
- Erstellen Sie Unterkategorien: Gruppieren Sie Inhalte in sinnvolle Unterkategorien. Das erleichtert die Navigation und hilft Ihnen neue relevante Keywords abzudecken.
- Stellen Sie Evergreen-Artikel gut sichtbar dar: Blog-Artikel werden meist nach Datum sortiert. Das ist zwar praktisch aber ältere Artikel sinken im Ranking weil sie in der Website “versteckt” sind. Erstellen Sie einen Bereich der Ihre wichtigsten und zeitlosen Artikel hervorhebt.
Content-Audit: Die nächste Stufe der Website-Optimierung
Nachdem Sie die Website-Struktur optimiert haben können Sie ein Content-Audit durchführen.
Dabei geht es darum die Inhalte noch genauer unter die Lupe zu nehmen.
Fragen Sie sich:
- Welche Inhalte müssten aktualisiert werden?
- Welche Seiten sind zu ähnlich und könnten in einem Artikel zusammengefasst werden?
- Welche Inhalte haben noch Lücken die geschlossen werden sollten?
- Welche Inhalte bieten Wettbewerber besser an?
- Welche Inhalte sind nicht mehr relevant und könnten gelöscht werden?
Vergessen Sie nicht: Inhalt ist König!
Je höher der Anteil an hochwertigen Inhalten an allen Inhalten Ihrer Website ist desto relevanter ist sie für Nutzer und Suchmaschinen.
Scheuen Sie sich nicht Inhalte zu entfernen die nicht mehr relevant sind.
Fazit: Struktur und Ranking gehen Hand in Hand
Eine gut strukturierte Website ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Ranking in den Suchergebnissen.
Ihre wichtigsten Aufgaben sind:
- Erstellen Sie eine Content-Inventur: Machen Sie sich bewusst welche Inhalte Sie haben.
- Analysieren Sie Ihre Informationsarchitektur: Stellen Sie sicher dass Ihre wichtigsten Seiten gut erreichbar sind.
- Führen Sie ein Content-Audit durch: Überprüfen Sie Ihre Inhalte auf Relevanz und Aktualität.
Mit dieser Vorgehensweise können Sie Ihre Website nachhaltig optimieren und so für mehr Besucher und bessere Rankings sorgen.
Und vergessen Sie nicht: Struktur und Inhalte sind zwei Seiten derselben Medaille. Nur wenn beide stimmen haben Sie wirklich eine starke Website!