Partitionslayer eines VPS nach der Installation ändern ⚠️

Stell dir vor du hast einen brandneuen VPS in den Händen und willst mit der Einrichtung loslegen.

Du hast dir wahrscheinlich schon Gedanken über das Betriebssystem gemacht aber hast du auch über die Partitionen nachgedacht? Die meisten Server kommen mit einer Standardpartitionierung die für die meisten Nutzer völlig ausreichend ist.

Aber manchmal braucht man einfach etwas mehr Flexibilität.

Dann wird es Zeit sich mit dem Partitionslayout zu beschäftigen.

Warum sollte man das Partitionslayout ändern?




Es gibt eine ganze Reihe von Gründen warum du das Partitionslayout deines VPS nach der Installation ändern möchtest.

Vielleicht möchtest du:

  • Mehrere Betriebssysteme installieren: Du willst sowohl Windows als auch Linux auf deinem Server laufen lassen? Kein Problem! Mit Partitionen kannst du dein Laufwerk in verschiedene Abschnitte aufteilen und so verschiedene Betriebssysteme auf deinem VPS installieren.
  • Speicherplatz optimal nutzen: Du hast einen neuen VPS mit mehr Speicherplatz bestellt und möchtest den zusätzlichen Platz sinnvoll nutzen? Dann kannst du die bestehende Partition erweitern um den gesamten verfügbaren Platz zu nutzen.
  • Daten besser organisieren: Vielleicht willst du deine Daten auf verschiedene Partitionen verteilen um sie besser zu organisieren und zum Beispiel bestimmte Datenbereiche besonders zu schützen.
  • Mehr Sicherheit durch Verschlüsselung: Jede Partition kann separat verschlüsselt werden was die Sicherheit deiner Daten erhöht.

Wie kann man das Partitionslayout ändern?

Bevor du mit dem Ändern der Partitionen beginnst ist es wichtig ein Backup deiner Daten zu erstellen. Fehler bei der Partitionierung können zu Datenverlust führen deshalb solltest du auf Nummer sicher gehen.

Partitionen unter Debian und Ubuntu erweitern

Du hast einen Debian- oder Ubuntu-Server und möchtest die bestehende Partition erweitern? Das ist einfacher als du denkst! Du kannst das mit den cloud-utils erledigen.

  1. Installation der cloud-utils: Zuerst musst du die cloud-utils installieren. Verwende dazu den folgenden Befehl:
sudo apt install cloud-utils
  1. Identifizieren der Partition: Als Nächstes musst du die Partition identifizieren die du erweitern möchtest. Nutze den folgenden Befehl um die Partitionen aufzulisten:
sudo fdisk -l

Achte auf den ersten Teil der Partition zum Beispiel /dev/sda1. Diesen benötigen wir im nächsten Schritt.

  1. Erweiterung der Partition: Verwende die folgenden Befehle um die Partition zu erweitern. Ersetze /dev/sda1 durch den Namen deiner Partition.
sudo growpart /dev/sda 1
sudo resize2fs /dev/sda1

Das war’s! Die Partition ist jetzt erweitert und du kannst den zusätzlichen Platz nutzen.

Partitionen unter CentOS erweitern

Du verwendest CentOS? Dann musst du etwas anders vorgehen.

Hier kommen Logical Volumes zum Einsatz.

  1. Aktivieren des Volumes: Bevor du das Volume erweitern kannst musst du es aktivieren. Das machst du mit dem folgenden Befehl:
sudo vgchange -ay
  1. Prüfen des verfügbaren Speicherplatzes: Mit diesem Befehl kannst du den freien Speicherplatz in der Volume Group überprüfen:
sudo vgs
  1. Erweitern des Logical Volumes: Du siehst den verfügbaren Speicherplatz in deiner Volume Group. Nun kannst du das Logical Volume erweitern. Ersetze testgroup durch den Namen deiner Volume Group und testlv durch den Namen deines Logical Volumes.
sudo lvextend -L +100%FREE /dev/testgroup/testlv
  1. Anpassen des Dateisystems: Zum Schluss musst du die Größe des Dateisystems an die Größe des erweiterten Logical Volumes anpassen.
sudo resize2fs /dev/testgroup/testlv

Jetzt ist auch dein CentOS-Server mit zusätzlichen Speicherplatz ausgestattet!

Partitionen unter Windows erweitern

Unter Windows kannst du die Partitionen mit dem Datenträger-Manager erweitern.

  1. Datenträger-Manager öffnen: Klicke mit der rechten Maustaste auf das Windows-Logo in der unteren linken Ecke und wähle “Datenträgerverwaltung”.

  2. Partition auswählen: Wähle die Partition aus die du erweitern möchtest.

  3. Volume erweitern: Klicke mit der rechten Maustaste auf die Partition und wähle “Volume erweitern”.

  4. Festplatte auswählen: Wähle die Festplatte aus von der du Speicherplatz hinzufügen möchtest.

  5. Größe anpassen: Du kannst die Anzahl der MB ändern die du der Partition hinzufügen möchtest.

  6. Vorgang abschließen: Klicke auf “Weiter” und dann auf “Fertig stellen” um den Vorgang abzuschließen.

Partitionen unter Windows verändern und neu erstellen

Unter Windows kannst du mit dem Datenträger-Manager auch Partitionen verändern oder neu erstellen.

  1. Partition verkleinern: Klicke mit der rechten Maustaste auf die Partition die du verkleinern möchtest und wähle “Volume verkleinern”. Gib die gewünschte Größe ein die du freigeben möchtest.

  2. Neue Partition erstellen: Klicke mit der rechten Maustaste auf den nun freien Speicherplatz und wähle “Neues einfaches Volume”. Wähle die Größe der neuen Partition aus und gib ihr einen Namen.

Was passiert wenn ich eine Partition lösche?

Das Löschen einer Partition kann gefährlich sein.

Du verlierst alle Daten die sich auf dieser Partition befinden.

Achte deshalb darauf dass du ein Backup deiner Daten hast bevor du eine Partition löschst.

Tipps und Tricks für die Arbeit mit Partitionen

  • Sicherungskopie: Erstelle immer ein Backup deiner Daten bevor du Änderungen am Partitionslayout vornimmst.
  • Verschiedene Partitionen: Für verschiedene Zwecke solltest du unterschiedliche Partitionen erstellen. Das macht dein System übersichtlicher und sicherer.
  • Größe beachten: Die Größe der einzelnen Partitionen sollte an deine Bedürfnisse angepasst sein.
  • LVM nutzen: Wenn du mehrere Partitionen benötigst solltest du LVM (Logical Volume Management) nutzen. Damit kannst du die Verwaltung deiner Partitionen vereinfachen.
  • Expertenrat: Falls du dir unsicher bist wende dich an einen erfahrenen Linux- oder Windows-Administrator bevor du Änderungen am Partitionslayout vornimmst.

Schlussgedanken

Das Ändern des Partitionslayouts ist ein mächtiges Werkzeug das dir viel Flexibilität bei der Verwaltung deines VPS bietet.

Nutze es mit Bedacht und achte immer auf ein Backup deiner Daten.




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